Von den 705 Abgeordnetenmandaten des Europäischen Parlaments stellt Deutschland mit 96 Europaabgeordneten vor Frankreich mit 79 und Italien mit 76 Sitzen das größte Kontingent. Einer dieser 96 deutschen Europaabgeordneten ist Andreas Glück (FDP). Auf seine Einladung hin konnte eine Besuchergruppe der Liberalen Senioren am 21.Juni das Europäische Parlament in Brüssel besuchen.
Der Besuch von Plenarsitzungen ist streng limitiert. Maximal 300 Besucher dürfen jeweils für eine Stunde von der Zuschauertribüne aus die Debatten und Abstimmungen im Plenarsaal live verfolgen, dann müssen sie den nächsten Gästen weichen. Wer „Glück“ hat, erlebt innerhalb dieser Stunde denn auch eine spannende Sitzung mit weitreichenden Beschlussvorlagen über die entschieden werden soll. In ihrer vorherigen Sitzung konnten sich die Parlamentarier in Straßburg nicht auf eine Verabschiedung eines Pakets zur Erweiterung der Emissionshandels-Richtlinie auf die Sektoren Gebäude, Verkehr und Seefahrt einigen, es musste daher nachverhandelt und 14 Tage später in Brüssel erneut abgestimmt werden. Die Liberalen Senioren wurden dadurch Zeuge einer der wichtigsten Sitzungen des Parlaments in der aktuellen Legislaturperiode. Dementsprechend war der Plenarsaal auch voll besetzt. Nahezu sämtliche Abgeordneten waren anwesend und stimmten schlussendlich dem Paket in seiner finalen Fassung zu. Sofort im Anschluss trat der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic´ ans Rednerpult. Sein Auftritt galt der Aufnahme Kroatiens in den Schengenraum. Somit konnten die Liberalen Senioren gleich zwei Highlights innerhalb einer Stunde live miterleben. Man merkte es Andreas Glück anschließend noch an: Er wirkte sehr angespannt, aber auch zufrieden über den Verlauf des Abstimmungsverfahrens, das nach langen und schwierigen Verhandlungen endlich diese Hürde genommen hat. Er freute sich zusammen mit seinen Gästen darüber, dass das Timing so wunderbar gepasst hat und dadurch Europapolitik so unmittelbar und hautnah vermittelt werden konnte. Eine Referentin des Besucherdienstes des Europäischen Parlaments hat die Besuchergruppe zuvor über die Arbeit des Parlaments, der Europäischen Kommission und des Europäischen Rats informiert. Also für alle ein prall gefüllter und sehr lehrreicher Nachmittag im politischen Brüssel. Dem ging bereits ein sehr informativer Vormittag durch den Besuch des Hauses der Europäischen Geschichte voraus. Dabei konnte so manches Missverständnis über den europäischen Politikbetrieb abgeräumt und in einen neuen, vergrößerten Kontext eingebaut werden.
Natürlich gibt es nicht nur das politische, sondern auch das touristische Brüssel. Die lange Mittsommernacht des 21. Juni trieb die Einheimischen und die Touristen bis in die späten Abendstunden hinaus in die Restaurants und Cafés. Die Gassen und Plätze waren gefüllt mit gut gelaunten Gästen, die die besondere Atmosphäre dieser Sommerabende ausgiebig genossen. Auch die Liberalen Senioren ließen sich von diesem Treiben anstecken und kosteten ihren zweitägigen Aufenthalt in Brüssel in vollen Zügen aus.
Daher an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Karl-Heinz Weinert, der diese Veranstaltung perfekt geplant und organisiert hat.