Beim Liberalen Seniorentag stand alles im Zeichen des Internets. Leider fehlen immer noch 30 % der Senioren in der Altersklasse von 70 Jahren und älter die nötigen Kenntnisse, um Smartphones, Tablets oder Notebooks zu nutzen und somit an der digitalen Welt teilzunehmen. Dabei sind diese Geräte heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das ist ein großes Problem, da viele wichtige Dinge wie Behördenangelegenheiten, Bankgeschäfte, Onlinebestellungen oder digitale Rezepte fundierte Kenntnisse im Umgang mit Smartphones und Notebooks erfordern.
Die Bedeutung von funktionierenden Netzen und verfügbaren Endgeräten wurde vor allem während der langen Lockdownphasen der Coronapandemie deutlich. Doch auch nach der Pandemie ist dieses Thema weiterhin von großer Bedeutung.
Der Liberale Seniorentag, ausgerichtet von der FDP Fraktion des Stuttgarter Landtags, beschäftigte sich daher intensiv mit der „digitalen Teilhabe von Senioren“. Die Veranstaltung wurde im Plenarsaal des Stuttgarter Landtags eröffnet. Dr. Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDP Fraktion, hielt das Grußwort. Wolfgang Baumbast, stellvertretender Landesvorsitzender der Liberalen Senioren, übermittelte die besten Wünsche von Herrn Dr. Allehoff und betonte die Notwendigkeit technikaffiner Senioren, die ihre weniger erfahrenen Altersgenossen ehrenamtlich im Umgang mit Handy und Tablet schulen sollen.
Baumbast sprach sich für niederschwellige Angebote aus, die dauerhaft zur Verfügung stehen sollten, um Interessierte an das Thema heranzuführen und ihnen den Umgang mit digitaler Technik beizubringen.
Mit Professor Dr. Michael Doh von der Katholischen Hochschule Freiburg, trat ein Experte auf dem Gebiet der Nutzung digitaler Endgeräte im Seniorenbereich an das Rednerpult. Er betonte nicht nur die offensichtlichen Vorteile von Smartphones und Tablets, sondern auch die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Leben der Senioren. Die Beherrschung von WhatsApp, Facebook, Online-Banking und Foto-Apps trägt zu einer gesteigerten Lebensqualität bei.
In der anschließenden Podiumsdiskussion teilte Dagmar Öttle von der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart ihre Erfahrungen mit der Schulung von Seniorenheimbewohnern im Umgang mit Videotelefonie, E-Mails und dem Surfen im Internet. Es zeigte sich, dass Senioren auch im hohen Alter Interesse an dieser neuen Technik haben und sich gegenseitig beim Umgang mit Smartphone und Tablet unterstützen können.
Rudi Fischer, seniorenpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, betonte in seinem Schlusswort erneut die Bedeutung der digitalen Teilhabe von Senioren, sowohl heute als auch in Zukunft.
Wolfgang Baumbast, stellvertretender Landesvorsitzender der Liberalen Senioren Baden-Württemberg
Rund hundert Seniorinnen und Senioren waren der Einladung der FDP Fraktion in den Plenarsaal des Stuttgarter Landtags gefolgt.
Professor Dr. Michael Doh stellte die SIM-Studie 2021 vor, bei der erstmals repräsentatives Datenmaterial zur Mediennutzung von Seniorinnen und Senioren in Deutschland erhoben worden sind.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion stellte Dagmar Öttle von der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart ihre Erfahrungen mit der Schulung von Seniorinnen und Senioren in Alten- und Pflegeheimen vor.
Gastgeber und Organisator des Liberalen Seniorentags MdL Rudi Fischer
Die Veranstalter und Referenten des Liberalen Seniorentages MdL Rudi Fischer, Dagmar Öttle, Dr. Ulrich Rülke, Prof. Dr. Michael Doh, Wolfgang Baumbast und MdL Jochen Haußmann (von links nach rechts).