Bill Gates auf dem Weg zur Rückbesinnung auf Vernunft und Sachlichkeit
Ein Meinungsbeitrag von Dr. Wolfgang Allehoff und Wolfgang Baumbast
In den letzten Jahren hat sich Bill Gates als prominenter Vertreter eines ideologisch zugespitzten, fast alarmistischen Klimadiskurses global einen Namen gemacht. Heute jedoch vollzieht er, inspiriert von den Einsichten großer Denker wie Einstein („Man kann kein Problem mit denselben Methoden lösen, mit dem es entstanden ist“) und Ayn Rand („Man kann zwar die Realität ignorieren, nicht jedoch die Folgen des Ignorierens der Realität“), eine bemerkenswerte Kehrtwende und plädiert für mehr Pragmatismus, Offenheit und Innovationsbereitschaft beim Thema Klima und Klimawandel.
Auf dieses Signal mussten wir lange warten, denn als Liberale Senioren dürfen wir auf ein bewegtes Jahrhundert zurückblicken: Wir gehörten zu jener Generation, die – geprägt durch einen soliden Bildungskanon und naturwissenschaftliche Neugier – den technischen Fortschritt und wissenschaftliche Innovationen vorangetrieben hat. Es ist diesem Engagement zu verdanken, dass unser Land zu Wohlstand, Sicherheit und kultureller Blüte gefunden hat. Gerade uns liegt daher die sachliche, nüchterne Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen besonders am Herzen. Den radikalen Maximalforderungen von Protestbewegungen wie „Fridays for Future“, „Letzte Generation“ oder „Extinction Rebellion“ wurden nunmehr die Grundlagen entzogen. Sie können ihr mühsam aufgebautes Momentum nicht mehr aufrecht erhalten.
Deshalb wächst bei uns die Hoffnung, dass mit Persönlichkeiten wie Gates und einer zunehmend kritischeren Öffentlichkeit Pragmatismus und Realitätssinn wieder einen festen Platz im täglichen Politikbetrieb und vor allem in den Medien einnehmen. Das wäre eine Rückbesinnung auf Tugenden, die unser Land groß gemacht haben: technischer Fortschritt, wissenschaftliche Redlichkeit – und der Mut zum Selbstdenken.
Lassen wir uns also nicht entmutigen: Wer zweifelt, prüft und hinterfragt, trägt mehr zum Fortschritt bei als jeder Ideologe!
Welche Gründe gibt es für die 180°-Kehrtwende von Bill Gates, dem bisherigen Haupt-Apologeten der Klimawandel-Hysterie?
- Das Hauptargument von Gates ist, dass das in Paris vereinbarte 1,5°-Ziel nicht erreichbar ist, selbst wenn man alle Gelder aus dem Gesundheitsbereich auf das Klimaprojekt umschiften würde.
- Gates sagt, das allgemeine Wohlergehen der Menschheit darf nicht dem aktuellen Klimawandel-Konzept geopfert werden. Das 1,5°-Ziel ist auch dann nicht erreichbar.
- Das stellt die komplette Abkehr des bisherigen Chef-Apokalyptikers beim Klimawandel dar
- Warum gerade jetzt diese Aussage? Wissenschaftler, die diese Sichtweise schon seit Jahren vertreten haben, meinen: besonders nach der klaren Positionierung von Trump bei den Vereinten Nationen sei als Kollateralnutzen klar erkennbar, dass führende Vertreter des nicht erreichbaren 1,5°-Zieles nun auf einmal Angst haben, zur Verantwortung gezogen zu werden.
- Denn es ist offensichtlich,
- dass Klimaschutz auf der einen Seite und gleichzeitig Kernkraftwerke abschalten nicht funktionieren kann
- dass CO2-Bepreisung auf der einen Seite und gleichzeitig Industriestaat zusammen nicht funktionieren kann
- zusammen geht das nur mit grüner Ideologie, der außer Deutschland auf der Welt niemand folgt
- Das heißt: WIR Deutschen sind die Geisterfahrer – nicht die anderen
Gates schreibt: Wenn eine Flut kommt, sei die entscheidende Frage:
“Schafft es meine lokale Klinik, mich zu behandeln?”
Das heißt, statt ideologischem passivem Verzicht auf globaler Ebene, aktive Investitionen in Umweltschutz und Katastrophenprophylaxe auf regionaler Ebene, wo man Dinge in eigener Verantwortung beeinflussen kann – und muss.
Als Liberale Senioren befürworten wir daher ausdrücklich jede neue Diskussionskultur, die sich an Fakten, Vernunft und Innovation orientiert – und nicht an Schablonen oder Lautstärke.
WHA/WB
Beitragsbild: Midjourney